06.07.2013 - ASH-Ausbildung
Gerade mal eine Woche ist es her, dass die Freisinger Abstütz-Spezialisten alarmiert wurden, um nach einer Explosion ein Wohnhaus in Ebersberg abzustützen, da stand das Thema schon wieder auf der Tagesordung: Im Rahmen der überörtlichen gemeinsamen Ausbildung - der so genannten "ideellen Spezialisierung" - trafen sich die Fachleute aus Freising mit den Kollegen aus dem Ortsverband Marktredwitz, der ebenfalls mit dem Abstützsystem Holz (ASH) ausgestattet ist.
Übungsobjekt war ein Rohbaugebäude in der Nähe von Garching bei München, das dankenswerterweise vom Eigentümer für diese Übung zur Verfügung gestellt wurde.
Die angenommenen Beschädigungen des Gebäudes erforderten zwei Abstützmaßnahmen:
- Eine Giebelwand war mit zwei miteinander verbundenen Strebstützböcken mit zehn Metern Höhe zu stabilisieren. Zusätzlich sollte auch noch der "angeschlagene" Fenstersturz im ersten Stock von unten gestützt werden.
- Traufseitig war eine Abstützung aus vier miteinander verbundenen Strebstützböcken mit fünf Metern Höhe zu erstellen.
Nach Lageerkundung und Einweisung teilten sich die Helfer daher in zwei Gruppen auf, um die beiden Aufgaben parallel zu erledigen.
Während die traufseitige Abstützung direkt am Gebäude erstellt wurde, wählten die Fachleute für die deutlich höhere giebelseitige Abstützung ein anderes Vorgehen: Um den Aufenthalt von Helfern im so genannten Trümmerschatten - dem Bereich an und vor der Hauswand, in dem Gefahr durch herabfallende Trümmer herrscht - so weit wie möglich zu vermeiden, wurden die beiden großen Strebstützböcke mit Sicherheitsabstand zum Gebäude montiert, aufgestellt, und dann mit dem Freisinger Mobilkran an das Gebäude heran gehoben.
Die ruhige und doch zügige Arbeitsweise zeigte eindrucksvoll den hohen Ausbildungsstand und die Motivation der beteiligten Helfer. Am frühen Nachmittag und damit voll im Zeitplan waren die Aufbauarbeiten abgeschlossen.
Da der Rückbau der großen Konstruktionen natürlich auch mit entsprechender Sicherheit erfolgen muss, zogen sich die weiteren Arbeiten noch bis zum Abend hin.
Nach der körperlich fordernden und lang andauernden Arbeit des Tages, hatten sich die Helfer das Grillfest zum Tagesausklang redlich verdient.
Größere Übungen wie diese bieten auch immer eine Gelegenheit, weitere Erfahrungen mit "Luftaufklärung" zu sammeln. Hierzu kann der Ortsverband Freising auf einen so genannten Mikrocopter mit Kamera und Live-Bildübertragung an eine Bodenstation zurück greifen. Hierdurch kann zum Beispiel rasch ein Überblick über eine größere Einsatzstelle gewonnen werden oder auch unwegsames Gelände abgesucht werden, ohne dass sich hierfür Helfer in Gefahr begeben müssten.
Text und Fotos: Jürgen Fischer
Luftaufnahmen: Florian Wigger