03./04.06.2010 - Bootsausbildung bei Hochwasser
Durch die andauernden Regenfälle in der vergangenen Woche sind die Pegel der Flüsse in Bayern stark angestiegen. So konnte auch in Freising an der Isar zeitweise Meldestufe 2 mit Pegelständen über 3m gemeldet werden.
Dieser Wasserstand und die starke Strömung wurden vom THW Freising für eine kurzfristig angesetzte Bootsausbildung genutzt. Bei normalen Wasserstand ist ein Fahren mit den motorbetriebenen Booten in Freising nicht möglich. Gerade die starke Strömung zwischen den Brückenpfeilern und im Einsatzfall notwendige Arbeiten in diesem Bereich müssen unter realistischen Bedingungen geübt werden.
Am 3. Juni konnte bei nachlassenden Regen das Schlauchboot im Bereich der Luitpoldanlage zu Wasser gelassen werden. Während den ersten Erkundungsfahrten im Bereich der beiden Isarbrücken wurde sich ein Bild von der starken Strömung, den stehenden Wellen und dem vielen Treibgut gemacht. Danach wurde das Fahren in diesen Bereichen geübt und auch die Durchfahrt unter den Brückenbögen der Korbiniansbrücke, die aufgrund der Baugeometrie die Strömung nochmals deutlich verstärken und für hohe Wellen sorgen. Neben diesen klassischen Fahrmanövern wurde auch Anlanden am unbefestigten Ufer und Mann-über-Bord Manöver geübt. Aufgrund des vielen Treibguts war es immer wieder nötig, den Schaft bzw. die Schraube zu säubern. Dies wurde unter anderem auch im Strom durchgeführt, dabei übernimmt die Besatzung mit Paddeln das Richtunghalten im Strom, während der Bootsführer den Motor ausstellt, hochklappt und das Treibgut entfernt.
Am 4. Juni wurde dann bei strahlendem Sonnenschein das Mehrzweckarbeitsboot (MzAB) mit Hilfe des Ladekrans im Bereich der Luitpoldanlage zu Wasser gelassen. Auch dies gehört zu den regelmäßigen Übungen, die den Kranführern die im Einsatz nötige Routine im Umgang mit dem Gerät vermitteln. Ein typisches Einsatzszenario, das Einsetzen des Bootes an einem Gewässer mit hohem, steilem Ufer, kann so trainiert werden. Das MzAB zeigte, frisch aus der turnusmäßigen Inspektion zurück, wie stabil und sicher man bei diesen Wasserverhältnissen fahren und arbeiten kann. Der Bootsführer wird hier vor allem durch die stabile Fahrweise entlastet und kann sich besser auf die Umweltverhältnisse einstellen. So sind dann die eindrucksvollen Fahrmanöver, wie im folgenden Video zu sehen, möglich. Es sieht sehr spielerisch aus, verlangt aber ein hohes Maß an Konzentration und Können, das Boot zu kontrollieren. Solche Fahrmanöver können notwendig sein beim Ausweichen vor Treibgut oder bei Rettungs- und Sicherungsaktionen.
Mit Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft an beiden Tagen gingen wieder interessante Ausbildungsstunden zu Ende.
Eingesetzte Fahrzeuge:
MAN/Ladekran und Schlauchboot/Außenborder bzw. Mehrzweckarbeitsboot
Bericht: Florian Wigger
Fotos: P.-T. Binner, B. Wittmann, F. Wittmann