25.06.2009 - Bootsausbildung bei Hochwasser
Am Donnerstag, 25.06.09, übte erneut eine Gruppe des THW Freising das Bootfahren bei Hochwasser auf der Isar.
Durch die starken Regenfälle der letzten Woche stieg die Isar auf teilweise über 3m Wasserstand im Bereich Freising an und erreichte somit Meldestufe 2. Wie bereits vor einigen Wochen, nutzten jetzt wieder vier Bootsführer und einige Helfer der Fachgruppe Brückenbau während des regulären Dienstes den hohen Wasserstand zur Bootsausbildung.
Dieses Mal kam auch das motorisierte Schlauchboot zusammen mit dem Mehrzweckboot zum Einsatz.
Zu Wasser gelassen wurden die Boote stromabwärts der Luitpoldbrücke im Bereich des Eisstadions. Das aufgerüstete Schlauchboot wurde mit vereinten Kräften per Hand ins Wasser gehoben. Da das Wasser nur knapp unterhalb des Isarwegs verlief, konnte das Mehrzweckboot per Hänger geslippt werden.
Die ersten Erkundungsfahrten dienten der Gewöhnung an die sehr schnelle Strömung und Wellen, sowie dem Ausloten der Untiefen im Bereich der überfluteten Sandbänke und Anlegepunkte. Auch einer Menge Treibholz, das bis zu 3m lang gesichtet wurde, musste ausgewichen werden, da bei Kollision der Propeller zerstört werden oder das Boot andere strukturelle Schäden erleiden kann.
Die für einen Hochwassereinsatz notwendigen Fahrmanöver Anlegen am Ufer, schnelle und vor allem enge Fahrtkehren, Fahren mit hoher Zuladung (z. Bsp. Sandsäcke) und Tiefeloten wurden mehrfach von jedem Bootsführer geübt. Aber auch die Bootsmannschaft trainierte, das Boot mit ausgeschaltem Motor unter Kontrolle zu halten; mit Paddeln sorgten die Helfer dafür, dass die Fahrtrichtung im Fahrwasser eingehalten wurde, um ein Auflaufen auf Grund oder Kollision mir den Isarbrücken zu vermeiden.
Besonders beeindruckend während den Fahrten mit dem Mehzweckboot war die extrem hohen Richtungs- und Seitenstabilität. Selbst bei hohen Wellengang blieb das Boot ruhig und begonn nicht zu stampfen. Dies ist durch den Dreikielrumpf, der speziell für Fahrten bei Hochwasser entwickelt wurde, möglich.
Mit dem Arbeitsboot und dem ausgebildeten Bootspersonal steht gerade im Stadtgebiet Freising für Hochwassersituationen wie derzeit eine leistungsfähige Hilfeleistungskomponente zur Verfügung. Auch wenn das THW keine Wasserrettungsorganisation ist und sein möchte so kann und sollte die Ausstattung z. B. bei Person im Wasser angefordert werden!
Mit Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft endete ein interessanter und schöner Ausbildungsabend.
Fahrzeuge:
Mlw
Elw
MzAb
Schlauchboot
Helfer:
12 Helfer, davon 4 Bootsführer
Text und Fotos: Florian Wigger