08.11.2014 - Großübung Flughafen
Die internationale Zivilluftfahrt-Organisation ICAO fordert für den Betrieb eines Flughafens regelmäßige Notfallübungen. Und so stand für rund 400 Einsatzkräfte von Feuerwehren und Rettungsdienst in der Nacht vom 7. auf den 8. November eine Großübung am Flughafen München an. Auf ausdrücklichen Wunsch der Flughafenfeuerwehr nahm an dieser Übung auch das Technische Hilfswerk Freising teil.
Gegen 23:00 Uhr rückten dann 37 Helferinnen und Helfer mit sieben Fahrzeugen in Freising ab, um zunächst zum außerhalb des Flughafengeländes gelegenen Bereitstellungsraum am Kammermüllerhof zu fahren. Der Aufbau und Betrieb dieses Bereitstellungsraumes war bereits wichtiger Übungsbestandteil – bei der großen Zahl nahezu gleichzeitig anrückender Einsatzkräfte eine große logistische Herausforderung.
Aus dem Bereitstellungsraum wurden dann passend zum Übungsfortschritt die Einsatzkräfte angerufen, am Flughafentor jeweils von einem Lotsen in Empfang genommen und zur eigentlichen Übungsstelle geleitet.
Angenommenes Szenario war der Brand eines Luftfahrzeuges mit einer Vielzahl von Opfern. Neben den natürlich notwendigen Löscharbeiten wurde vom Rettungsdienst dann auch der so genannte Behandlungsplatz 50 (BHP 50), eine kleine Zeltstadt zur Versorgung von 50 Verletzten, aufgebaut. Die Ausleuchtung dieser Fläche wurde dann von der Beleuchtungskomponente des THW Freising übernommen.
Als zweite „Einsatzstelle“ übernahmen die THW-Helfer dann noch den angenommenen Unfall zwischen einem Bus und einem PKW. Auch hier gab es eine große Zahl von Opfern – durch überzeugend geschminkte „Verletzte“ realistisch dargestellt. Die Verletzten waren unter Einsatz von hydraulischem Rettungsgerät bereits durch Feuerwehrkräfte aus dem PKW und umgestürzten Bus gerettet worden. Unter dem Bus befanden sich jedoch noch mehrere Opfer, bei denen der Notarzt bereits den Tod festgestellt hatte. Diese galt es nun noch zu bergen.
Dazu wurde nach der Ausleuchtung der Einsatzstelle der auf der Seite liegende Bus mit dem Autokran angehoben und mit Rüstholz und Keilen unterbaut und so gesichert. Dadurch konnten die Opfer ohne Gefahr für die Einsatzkräfte geborgen werden. Anschließend wurde der Bus wieder aufgestellt, um ihn dann abtransportieren zu können.
Hier konnte der Freisinger Bergekran seine besondere Stärke ausspielen. Da der Bus nicht mehr lenkbar war, war ein normales Abschleppen nicht möglich. Der Freisinger Kran ist jedoch in der Lage, bis zu zehn Tonnen ohne Abstützung zu heben und dann auch zu verfahren.
Der Bus wurde also mit einer Abschleppstange mit der Anhängerkupplung des Autokranes verbunden und anschließend mit dem Kran an der Vorderachse angehoben. So konnte er problemlos von der „Unfallstelle“ entfernt und abtransportiert werden.
Gegen 4:00 Uhr morgens konnten die Helfer dann wieder in die Unterkunft einrücken.
Wir bedanken uns ganz herzlich bei der Flughafenfeuerwehr und der FMG für die Möglichkeit, an dieser Übung teilzunehmen!
Eingesetzte Fahrzeuge: ZTr-Kombi, GKW 1, MzKW, GKW Beleuchtung, MAN mit Ladekran, Autokran, THV-Kombi, Aggregat mit Lichtmast 24 kVA
Bericht und Fotos: Jürgen Fischer