28.07.2013 - Behelfsbrückenbau

Es sind nicht immer nur die großen Dinge, die anspruchsvoll und spannend sind. Als die Fachgruppe Brückenbau des Freisinger THW das Angebot bekam, im Rahmen der Umgestaltung eines Bachlaufes in Hallbergmoos bei Freising zu Übungszwecken eine Bailey-Brücke mit sechs oder neun Metern Länge zu errichten, hörte sich das zunächst nach einer kleinen Aufgabe "für Zwischendurch" an.

Beim ersten Ortstermin an der Baustelle stellte sich dann aber schnell heraus: Die Schwierigkeit lag in den sehr beengten Platzverhältnissen.

Die klassische Bauweise mit Vorschub-Montage schied aufgrund fehlenden Platzes von vorneherein aus. Aber auch die Variante, die Brücke parallel zum Gewässer vorzumontieren und dann mit dem Kran einzuheben, war nur mit Problemen umzusetzen. Da als Montagefläche nur ein schmaler Weg zur Verfügung stand, der Platz also nicht ausreichte, um die 5,50 Meter langen Querträger wie üblich von der Seite in die Brücke einzuschieben, mussten die einzelnen Abschnitte, die so genannten Brückenfächer, jeweils um 90° gedreht vormontiert und dann mit dem Kran in die endgültige Position gedreht werden. Die für den Kran notwendige Stellfläche schränkte den zur Verfügung stehenden Platz natürlich weiter ein.

Aber all das war für die Freisinger Brückenbauspezialisten natürlich kein Grund, einen solchen Auftrag nicht anzunehmen. Und so trafen sich insgesamt 15 Helfer der Fachgruppe Brückenbau, verstärkt durch weitere Helfer aus den Bergungsgruppen und der Fachgruppen Beleuchtung des Ortsverbandes am bisher heißesten Wochenende des Jahres, um die letztendlich 9,20 Meter lange Bailey-Brücke zu erstellen.

Wie zuvor bereits erwartet, sorgten die beengten Verhältnisse schon beim Anliefern der Bauteile mit Kipper und Plattformanhänger zu Verzögerungen. Aber auch die hohen Temperaturen von über 35° im Schatten (der aber an der Baustelle kaum zu finden war) machten natürlich ein langsameres Arbeitstempo und häufige Pausen unumgänglich.

Im Lauf des Nachmittags waren dann die drei Brückenfächer vormontiert und zur Brücke zusammen gefügt. Die fertige Konstruktion wurde dann mit dem Autokran in ihre endgültige Position gehoben und auf die ebenfalls von den Freisinger Helfern erstellten Brückenlager abgesetzt. Mit  der abschließenden Montage der Fahrbahn konnten dann am späten Nachmittag die Arbeiten erfolgreich abgeschlossen werden.

Diese Brücke werden die Freisinger THWler sicher noch lange in Erinnerung behalten. Nicht, weil sie die größte bisher gebaute war (tatsächlich ist sie die kleinste bisher), sondern weil sie mit Sicherheit mit dem meisten Schweiß gebaut wurde.

Eingesetzte Fahrzeuge:
- MLW mit Ladebordwand
- Kipper
- Plattformanhänger
- Mobilkran
- MTW

^{Bericht: J. Fischer
Fotos: J. Fischer (6), P. Kreller (2), F. Wigger (4)}