07.06.2013 - Hochwassereinsatz LKr. Deggendorf
Nur eine kurze Ruhephase nach dem Hochwasser in Stadt und Landkreis Freising vom ersten Juni-Wochenende war den Freisinger THW-Kräften vergönnt. Während für den Ortsverband die im Zusammenhang mit dem Hochwasser stehende Einsatztätigkeit mit der gemeinsamen Sandsack-Sammelaktion von THW und Feuerwehr Freising am Mittwoch, 05.06.13 weitestgehend beendet war, befanden sich noch zwei Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen bis einschl. Freitag, 07.06.13 in Moosburg im Bereich der Kippe im Einsatz.
Bereits am Samstag wurde der Ortsverband gegen 05:00 Uhr zum Einsatz nach Deggendorf über den Leitungsstab des THW-Landesverbands Bayern angefordert. Aufgabe der Freisinger Bergungsspezialisten war die Bereitstellung der Abstützkomponente sowie umfangreiche Pumparbeiten. Noch am frühen Morgen rückten rd. 30 Helferinnen und Helfer des THW Freising im geschlossenen Verband aufs. Zur Bewältigung der zu erwartenden Einsatzaufgaben wurde die komplette Abstützkomponente Freising, bestehend aus dem Abstützsystem Holz und rund 200 Baustützung, ebenso mitgeführt wie der Mobilkran des Ortsverbandes, drei Boote und Stromerzeugungskapazität sowie zusätzlich zu den auf den Einsatzfahrzeugen verlasteten Tauchpumpen kleinerer Bauart 5 Tauchpumpen á 2.500 L/Min. Pumpleistung mit Zubehör mitgeführt. Da die Einsatzdauer im Einsatzbefehl mit vier Tagen angegeben war, wurde zusätzliche Campausstattung wie Zelte und Feldbetten mitgeführt.
In Deggendorf erhielten die Freisinger Einsatzkräfte durch die örtliche Einsatzleitung und die THW-Führungsstelle die Ortschaft Niederalteich im Kreis Hengersberg als Einsatzstelle zugewiesen. In Niederalteich baute der Zugtrupp des 1. Technischen Zuges THW Freising seine Führungsstelle auf und übernahm bis zum Einsatzende am Dienstagabend die Führung aller in Niederalteich eingesetzten THW-Kräfte (zeitweise über 100 weitere THW-Kräfte aus bis zu 9 Ortsverbänden).
Als Einsatzschwerpunkte wurde zunächst die völlig überflutete örtliche Schule identifiziert in der das Wasser bei Einsatzbeginn noch gut brusthoch stand. Die Freisinger Einsatzkräfte pumpten mit insg. 12.500 L/Min. Wasser aus der Schule in eine als Zwischenbecken genutzten Unterführung aus der das Wasser dann durch eine weitere Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen in die Ohe gepumpt wurde.
In Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der Gemeindewerke wurden das Kanalsystem des Ortes analysiert und durch den Freisinger THW-Fachberater Bereiche definiert, in denen das anstehende Wasser durch weitere Großpumpen ebenfalls in die Ohe gepumpt werden sollte. Hierzu wurden die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus Pfaffenhofen a. d. Ilm (45.000L/Min. Pumpleistung) und Dachau (15.000L/Min. Pumpleistung) angefordert. Während die Pfaffenhofener Kameraden begannen den Kanal im Bereich der Ohe-Überleitung direkt zu entwässern entsandt die Führungsstelle die Pumpe des Ortsverbandes Dachau an den östlichen Ortsrand um ein dort gelegenen Wohngebiet von Wassermassen zu befreien. Nach dem es gelungen war, den Wasserstand entsprechend zu senken, konnten die eingeteilten neun Bergungsgruppen des Ortsverbandes Freising und 7 weiterer Ortsverbände zusammen mit den Kameraden der Feuerwehr beginnen, Keller auszupumpen.
Während der gesamten Einsatzdauer war der Freisinger Schwenklader damit beschäftigt, durch das Hochwasser beschädigte Einrichtungsgegenstände und Sperrmüll in bereitgestellte Mulden gefüllt. Insgesamt wurden geschätzt etwa 130 Mulden durch den Radlader befüllt. Unterstützt wurde diese Arbeit durch etwa 150 Bundeswehrsoldaten.
Insgesamt leisteten die ehrenamtlichen Freisinger THW-Kräfte in der Zeit von Samstag morgen bis zur Rückkehr in den Ortsverband am Dienstagabend gut 2.200 Einsatzstunden. Dabei nicht mitgerechnet sind die Zeiten z. B. für die Reparatur von Ausstattung und Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft aufgewendet werden mussten. "Ich bin extrem Stolz auf die Leistung des Ortsverbandes in den Hochwassereinsätzen sowohl in unserem Heimatlandkreis Freising als auch in Deggendorf",erklärte der Ortsbeauftragte des THW Freising. "Die Einsatzkräfte haben professionell und umsichtig Ihren Einsatzauftrag erfüllt und dabei den betroffenen Mitbürgerinnen und Mitbürgern die notwendige Hilfe bringen und helfen, das Leid und die Folgen zumindest etwas zu lindern" so Wüst weiter. Einen herzlichen Dank spricht der Ortsverband Freising all denen aus, die während der Einsätze das THW Freising großzügig und selbstverständlich unterstützt haben.
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THW Freising rückt ab in Richtung Deggendorf zum Hochwassereinsatz am 08. Juni 2013 from Florian Wigger on Vimeo.