22.06.2012 - Einsatz EGS an Hubschrauber
Nachdem bei einem in der Nähe von Kempten stationierten Rettungshubschrauber, der durch die Bundespolizei-Fliegerstaffel Süd betrieben wird, eine Öl-Undichtigkeit an einem der beiden Triebwerke festgestellt wurde, musste die Maschine vom Typ EC 135 vor Ort stillgelegt werden. Ein Überführungsflug in die Werft nach Oberschleißheim war nach Anweisung des Herstellers nicht mehr möglich.
Der Flugrettungsdienst konnte durch Einsatz einer Ersatzmaschine weitergeführt werden. Trotzdem musste der defekte Hubschrauber so schnell wie möglich wieder einsatzklar gemacht werden. Daher war klar: Das defekte Triebwerk muss vor Ort ausgewechselt werden. Da das Triebwerk in mehr als zwei Metern Höhe eingebaut ist und nach dem Ausbau nach oben ausgehoben werden muss, sind dafür technische Hilfsmittel notwendig, die dort nicht verfügbar sind.
Im Rahmen der Amtshilfe für die Bundespolizei Fliegerstaffel rückte der Ortsverband am Nachmittag des 22.06. mit 15 Helfern, Gerätekraftwagen I (GKW-I), Flachbettanhänger mit EGS, MAN mit Ladekran sowie dem Zugtruppkombi nach Kempten aus die Kollegen der Bundespolizei zu unterstützen.
Auf Grund eines ähnlichen Vorfalles vor zwei Jahren hatte der OV Freising zusammen mit der Fliegerstaffel ein angepasstes Arbeitsgerüst aus dem Einsatzgerüstsystem (EGS) konstruiert, das mit einigen Sonderteilen ergänzt wurde. Aufgabe dieser Konstruktion ist es, den Mechanikern ein sicheres Arbeiten in der notwendigen Höhe am Hubschrauber zu ermöglichen, wenn dieser wie im aktuellen Fall nicht in den Werfthangar gebracht werden kann.
Neben der Vorbereitung des Gerüstsystems wurden die Freisinger Helfer am Standort der Bundespolizei-Fliegerstaffel in Oberschleißheim umfassend in die Arbeiten an Hubschraubern eingewiesen.
Diese intensive Vorbereitung machte sich beim jetzigen Einsatz bezahlt. Obwohl die Arbeiten mit den Gerüstteilen direkt am Hubschrauber mit größter Vorsicht geschehen mussten, konnten Arbeitsplattform und Kranausleger in kurzer Zeit fertig gestellt werden, so dass die Mechaniker das Triebwerk am nächsten Tag auswechseln konnten.
Neben der Lieferung und dem Aufbau dieses Arbeitsgerüstes wurde durch die Freisinger Helfer zusätzlich ein Bohlenweg über eine Wiese von der Straße bis zum Abstellplatz des Hubschraubers aufgebaut, um den Transport des Ersatztriebwerks zum Helikopter zu ermöglichen.
Die eingesetzten Kräfte konnten gegen 22:00 Uhr wieder aus Kempten abrücken.
WU-FI/22.06.12