04.06.2011 - Behelfsbrückenbau
Es gibt Anfragen, bei denen man als THW-Ortsverband überhaupt nicht diskutieren muss, ob man sie annimmt. Benötigt die eigene Heimatstadt nur rund 250 Meter Luftlinie von der eigenen Unterkunft entfernt kurzfristig eine Behelfsbrücke als Baustellenzufahrt, dann ist das genau so ein Fall. Um so mehr, als in Freising eine Fachgruppe Behelfsbrückenbau stationiert ist.
Und so rückten am Samstag, den 4. Juni morgens rund 30 Freisinger THW-ler, Helfer der Fachgruppe Brückenbau und der anderen Fach- und Bergungsgruppen mit ihren Fahrzeugen an, um eine Behelfsbrücke vom Typ Bailey zu montieren.
Mit von der Partie waren auch acht Mitglieder der Freisinger THW-Jugendgruppe, die bei dieser Gelegenheit erste Erfahrungen mit einer großen Einsatzstelle und den dort herrschenden besonderen Verhältnissen sammeln konnten.
Zum Einsatz kam das in Freising vorhandene Bailey-Festbrückengerät. Die Brücke wurde den Anforderungen entsprechend als zweiwandig-einstöckige Ausführung aufgebaut. Zwar beträgt die Stützweite der Brücke nur 9,20 Meter, durch die beengten Platzverhältnisse an der Baustelle sowie die gegen das Terrain abgesenkten Fundamente der Gegenseite waren jedoch besondere Herausforderungen beim Bau zu erwarten.
Nachdem bereits in den Tagen zuvor die erforderlichen Fundamente durch eine Baufirma erstellt und die Brückenteile durch die Fachgruppe Brückenbau an die Baustelle transportiert wurden, galt es nun, die Brücke in Vorschubbauweise zu montieren, auf die Lager abzusetzen, die Zufahrtsrampe zu erstellen sowie den Fahrbahnbelag einzubauen.
Durch eine hervorragende Teamleistung konnten die eigentliche Montage und der Vorschub der Brücke in relativ kurzer Zeit bewältigt werden. Das Ausbauen der Vorschubrollen und Absetzen der Brücke auf die Lager konnte wegen der besonderen Verhältnisse jedoch nur durch den Einsatz des Freisinger Mobilkrans erfolgen, der die Brücke an jeweils einem Ende anhob, so dass die Rollen entfernt, die Endpfosten montiert und die Brücke auf die Lager abgelassen werden konnte.
Danach waren "nur noch" der zweilagige Fahrbahnbelag aus Holz zu verlegen und Bauzaunelemente als Absturzsicherung für Fußgänger zu montieren. Beim anschliessenden Belastungstest durch den Autokran mit seinen 22 Tonnen Gewicht wurde schließlich noch die Durchbiegung der Brücke gemessen. Nachdem diese absolut innerhalb der regulären Werte lag, konnte die Behelfsbrücke damit ihrer Bestimmung übergeben werden.
Eingesetzte Fahrzeuge:
- Autokran
- Kipper
- GKW 1
- MLW mit Ladebordwand
- MAN mit Ladekran
- Schwenklader
Ein besonderer Dank geht an die Küchencrew des Ortsverbandes für die wie immer hervorragende Verpflegung. An Eis zum Nachtisch könnten wir uns gewöhnen :-)