30.10.2010 - Übungstag FFW Hallbergmoos
Die Freiwillgen Feuerwehren Hallbergmoos und Goldach veranstalteten zusammen mit dem Malteser Hilfsdienst vom Flughafen München am 30.10. einen Großübungstag. Dazu wurden durch die Kommandanten der beiden Feuerwehren vier anspruchsvolle Szenarien ausgeareitet, die alle an diesem samstag abzuarbeiten waren. Auf Einladung der beiden Feuerwehren nahm auch das THW Freising an diesem Großübungstag teil und war in drei der vier Szenarien aktive eingebunden.
Silounfall:
Das erste Szenario mit THW-Beteiligung hatte einen Silounfall in Hallbergmoos als Grundlage. Ein Arbeiter war in ein Silo gestürzt. Von der ersteintreffenden Besatzung des Rettungsdienstes stieg ein Sanitäter zur Rettung in das Silo und brach dort drehbuchgemäß ebenfalls zusammen. Darauf hin wurde für die Übungsteilnehmer Alarm ausgelöst und ein Großaufgebot von Feuerwehr und Rettungsdienst rückte an die Einsatzstelle aus. Durch die Leitstelle Erding wurde nach der ersten Rückmeldung zusätzlich das THW Freising mit dem Mobilkran alarmiert um die Rettung der Verunglückten zu unterstützen.
Der Mobilkran und der begleitende GKW-I fuhren die Einsatzstelle an und nach Lageerkundung durch den Gruppenführer 1. Bergung und Absprache mit dem Einsatzleiter Feuerwehr wurde der Kran zur Rettung postioniert. Auf Anweisung des Einsatzleiters Rettungsdienst mussten beide Verletzten lagegerecht gerettet werden. Dazu wurde die sog. Schleifkorbtrage des GKW-I am Kran angebracht während sich zwei Höhenretter der Feuerwehr zusammen mit zwei THW-Helfern auf das Silo begaben. Zeitgleich waren bereits Atemschutzgeräteträger der Feuerwehr im Silo damit beschäftigt die beiden verunglückten mit Atemluft zu versorgen. Zur Rettung selber rüsteten sich dann weitere Atemschutzgeräteträger des THW aus und stiegen ebenfalls in das Silo. Zur Messung der Atmosphäre im Silo übergab die Besatzung des GWK-I das dort verlastete Gasspürgerät an die Feuerwehr.
Beide "verletzten" wurden dann mittels Schleifkorbtrage und Kran aus dem Silo gerettet. Hier war nochmals fingerspitzengefühl gefragt, da die Öffnung im Silo zu klein für die Schleifkorbtrage war. Damit war es nötig, die Schleifkorbtrage vorsichtig - um Erschütterungen für die zu rettenden zu vermeiden - aus der Zugangsöffnung zu fädeln. Am Boden angekommen wurden die Betroffenen an den Rettungsdienst zur weiteren Behandlung übergegben.
Brand Ringerhalle Hallbergmoos:
Das nächste Szenario kurz nach Mittag basierte auf einem gemeldeten Brand in der alten Ringerhalle in Hallbergmoos mit mehreren vermissten Personen. Auch hier wurde das THW Freising durch die Leitstelle unterstützend zu den Feuerwehren Hallbergmoos und Goldach alarmiert. Gem. Drehbuch rückten hier der Zugtruppkombi, GKW-I und MZKW an die Einsatzstelle aus. Seitens des THW wurde dieser Einsatz durch den Gruppenführer der FGr. Brückenbau geleitet. Auf Anforderung des Einsatzleiters Feuerwehr rüsteten sich acht THW-Atemschutzgeräteträger mit en Geräten aus GKW-I und MZKW aus und übernahmen die Absuche von Räumen nach vermissten Personen. Zeitgleich wurde durch die Feuerwehr-Kräfte mit der Brandbekämpfung begonnen und eine an einem Fenster hängende Person gerettet. Die geretteten Personen die alle Brandverletzungen aufwiesen wurden an den Malteser Hilfsdienst zur weiteren Behandlung übergeben. Ein Hubschrauber der bay. Landespolizei simulierte dabei einen an die Einsatzstelle bestellten Rettungshubschrauber.
Gerade dieses Szenario zeigte deutlich die Möglichkeiten des THW Feuerwehren auch unter Atemschutz gerade im Bereich der Absuche von Gebäuden zu unterstützen.
Verkehrsunfall schwer:
Das letzte Szenario des Übungstages hatte einen schweren Unfall zwischen zwei PKW und einem LKW zu Grunde gelegt. Die weit abseits von Hallbergmoos gelegene Einsatzstelle wurde durch die Feuerwehren und den Rettungsdienst angefahren. Zusätzlich alarmierte die Leitstelle das THW Freising zur großflächigen Ausleuchtung der Einsatzstelle sowie von Landeplätzen für die zwei angeforderten Rettungshubschrauber. Die technische Rettung der eingeklemmten Personen bei diesem Szenario erfolgte durch die Feuerwehr. Während die Rettungsarbeiten auf Hochtouren liefen, tauchte eine offensichtlich verletzte Person an der Einsatzstelle auf und meldete einen schweren Unfall und eine vermisste Person. Damit wurde klar, daß die Übungsleitung noch einen zweiten Unfall in das Szenario eingebaut hatte. Der Einsatzleiter Feuerwehr entschied darauf hin, dem THW die zweite Einsatzstelle zu übergeben.
Von der ersten Einsatzstelle rückten daraufhin der neue Kombi zur technischen Hilfe auf Verkehrswegen (THV-Kombi) und der GKW-I zusammen mit einem wasserführenden Fahrzeug der Feuerwehr für den Brandschutz und einen Fahrzeug des Rettungsdienstes aus. An der Einsatzstelle angekommen leuchtete der GKW-I diese aus und die Besatzung des THV-Kombis begann mit dem Unterbau des Unfallfahrzeugs. In enger Abstimmung mit dem Rettungsdienst wurde die technische Rettung der verunfallten Person vorbereitet und mittels hydraulischem Rettungsgerät durch das THW Freising durchgeführt.
Zeitgleich leuchtete die FGr. Beleuchtung des THW ein neben den Einsatzstellen liegendes Feld mit den mitgeführten Lichtmasten von GKW-Beleuchtung, MAN/Ladekran und NEA 24kVA auf einer Fläche von rd. 500 x 500 m taghell aus.
Wir bedanken uns auf diesem Wege ganz herzlich bei der Feuerwehr Hallbergmoos unter Leitung des stv. Kommandanten Richard Busl, dem Malteser Hilfsdienst unter der Leitung von Wolfgang Bremberger sowie der Feuerwehr Goldach unter der Leitung des stv. Kommandanten Stephan Zobel für die Einbindung des THW Freising in diesen Großübungstag.
Diese gemeinsamen Übungen haben eindeutig dazu beigetragen, sich gegenseitig besser Kennen zu lernen. Die hier gemachten Erfahrungen erlauben es allen Organisationen nicht nur vom geübten zu profitieren sondern vor allem auch ein besseres Verständnis von den Möglichkeiten der jeweils anderen Organisation zu bekommen.
WU