11.02.2006 bis 16.02.2006 - Einsatz in Regen: THW FS unterstützt Katastrophengebiete
Pressebericht zum Schneeeinsatz:
Der Ortsverband Freising wurde zur Unterstützung in den bayerischen Katastrophengebieten am Samstag, 11.02.2006 gezielt angefordert. Insgesamt 26 Helfer mit einiger Ausstattung verlegten am Samstag um 06:00 Uhr in den Landkreis Regen.
Das Technische Hilfswerk (THW), Ortsverband Freising, beendete am vergangenen Donnerstag einen gut einwöchigen Einsatz in dem vom den katastrophalen Schneefällen besonders stark betroffenen Landkreis Regen.
Nach der Alarmierung durch den THW-Landesverband Bayern in der Nacht von Freitag auf Samstag setzte sich der erweiterte Technische Zug am Samstag morgen um 06:00 Uhr mit insgesamt 25 Helfer in Richtung Schadensgebiet in Marsch. Einsatzauftrag: Beräumen von Dächern mit Schaufeln. Neben der für eine solche Schadenslage unverzichtbaren Ausstattung wie Schaufeln, Schubkarren, Absturzsicherungen und Schneeketten führte der Zug auch den Mobilkran zur Personensicherung sowie den Schwenklader des Ortsverbandes (OV) zur Beräumung von Straßen mit. Direkt nach dem Eintreffen im Schadensgebiet erfolgte eine erste Lageeinweisung durch den zuständigen Ortsverband sowie die örtliche Feuerwehr und dem Ortsverband wurden die ersten Einsatzabschnitte zugewiesen.
Die eingesetzten Kräfte befreiten ab ca. 09:00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit neben dem ca. 5.000 m2 großen Dach eines Behindertenwohnheims mehrere andere Häuser von bis zu 2 m Schnee auf dem Dach. Der Mobilkran wurde während des gesamten Tages zur Sicherung von Helfern auf Dächern eingesetzt und mittels Schwenklader wurden Straßen wieder befahrbar gemacht und der Vorhof einer als Notunterkunft vorgesehenen Turnhalle in Regen geräumt. Dabei arbeiteten die Freisinger Helfer mit Angehörigen der Stuttgarter Bergwacht und der örtlichen Feuerwehren hervorragend zusammen. Unterstützung erhielten die Kräfte am Sonntag durch Helfer des Ortsverbandes Dachau
Auf Grund der guten technischen Ausstattung und des professionellen Vorgehens der Kräfte wurde der Einsatz der Freisinger Kräfte im Katastrophengebiet noch am Wochenende bis zum Ende des Katastrophenalarms verlängert und das Kontingent zusammen mit Angehörigen aller Hilfsorganisationen aus ganz Bayern und den angrenzenden Bundesländern untergebracht.
Insgesamt leisteten die Freisinger Helferinnen und Helfer an sechs Einsatztagen 1.110 Einsatzstunden. Dabei wurde ein Behindertenwohnheim ebenso beräumt wie etwa 30 Privathäuser und mehrere öffentliche Gebäude. Mit dem Schwenklader wurden Zu- und Abfahrten sowie Straßen beräumt, durch den Mobilkran wurde die Sicherung der Helfer bei ihrem gefährlichen Einsatz auf den Dächern im Katastrophengebiet sichergestellt wenn andere Maßnahmen der Absturzsicherung nicht möglich waren.
"Der Einsatz der Helferinnen und Helfer vor Ort war teilweise nicht ungefährlich und dabei äußerst Kräfte zehrend" so Michael Wüst, Ortsbeauftragter des THW Freising. "Aber dank der guten Ausbildung der eingesetzten Kräfte konnten alle Einsatzaufträge effektiv, professionell und in der gebotenen Schnelle abgearbeitet werden. Dabei war die Zusammenarbeit mit den THW-Kräften vor Ort ebenso gut wie mit den Kameraden der Bergwacht, der Bundeswehr und der lokalen Feuerwehren und der Berufsfeuerwehr München die die Abschnittsleitung Bayerisch Eisenstein innehatte." so Wüst weiter.
Besonders wichtig war bei dem Beräumen der Dächer eine vorherige Erkundung des Objektes auf Fenster und sonstige Öffnungen in den Dächern die wegen des teilweise bis zu 2 m hoch liegenden Schnees von außen nicht erkennbar waren. Trotz dieser Erkundung waren die Kräfte in allen Bereichen wo eine Absturzgefahr bestand zu jeder Zeit über die in den Einheiten vorhandenen Absturzsicherungen gesichert. "Ganz besonders bewährt hat sich bei diesem Einsatz die durch den THW-Helferverein Freising zusätzlich beschaffte Ausstattung für den Ortsverband wie z. B. der Schwenklader", so Zugführer Marco Eisenmann. "Aber auch die Ergänzung und Vervollständigung der durch den Bund nie vollständig ausgelieferten Absturzsicherungen über den Helferverein erst Ende letzten Jahres trug maßgeblich zum Einsatzerfolg bei".
Über das THW:
Im THW Freising leisten rd. 100 Bürgerinnen und Bürger aus Stadt und Landkreis Freising ehrenamtlich Dienst in einem Technischen Zug und den Fachgruppen Brückenbau und Beleuchtung/Infrastruktur. Daneben verfügt der Ortsverband über eine Jugendgruppe mit rd. 20 Mädchen und Jungen und eine Grundausbildungsgruppe mit 10 Helferanwärterinnen und -anwärtern.
Zur Erfüllung seiner Aufgaben stehen dem THW Freising 11 Kombis, LKW´s und Sonderfahrzeuge, je ein Schwenklader, Gabelstapler und Feldküche, zwei motorisierte Boote, div. Anhänger, Zelte und das Abstützsystem Holz zur Verfügung. Weitergehende Informationen zum THW Freising sind auf dieser Homepage jederzeit abrufbar.
Das Technisches Hilfswerk (THW) ist die Hilfsorganisation des Bundes und untersteht dem Bundesinnenministeriums das auch für die 'Ausstattung gem. Stärke- und Ausstattungsnachweisung Sorge zu tragen hat. Im THW sind bundesweit etwa 70.000 Helferinnen und Helfer in 665 Ortsverbänden aktiv. Das THW stellt dabei rd. 900 Technische Züge als Basiseinheiten und diverse spezialisierte Fachgruppen die über die Fläche verteilt sind: Brückenbau, Infrastruktur, Wasserschaden/Pumpen, Wassergefahren, Elektroversorgung, Räumen, Ortung und viele mehr sorgen für ein umfassendes Hilfeleistungspotential des THW auch in der Fläche. Durch das modulare System ist das THW ideal für die überörtliche Hilfe aufgestellt und kann seine Stärke insbesondere bei zeitlich längerfristigen Lagen voll ausspielen.
Eingesetzte Fahrzeuge vor Ort (nur OV Freising):
- Einsatzleitwagen (ELW 1)
- Sprinter mit Zugtruppausrüstung (ELW 2)
- Gerätekraftwagen 1 (GKW1)
- Kranwagen
- MAN mit Ladekran
- Unimog
- Tieflader
- Radlader
Die primäre Aufgabe der Helfer besteht auch hier im Befreien der Dächer von den Schneemassen. Derzeit sind die Freisinger Hilfskräfte mit dem Schneeräumen auf den Dächern zweier Schulen im Einsatz.
Rückmeldung, 11.02.2006; 17:03 Uhr
Derzeit sind die 24 Helfer des THW Freising in dem Ort Schweinhütt, Lkr. Regen eingesetzt. Im Augenblick ist das Befreien von Schneemassen auf mehreren Dächern eines Behindertenwohnheimes angesagt. Im Einsatz sind primär der Kran als Sicherungsgerät, mehrere Schneehexen, Schneeschaufeln und Rund 10 Absturzsicherungssysteme des Ortsvebandes Freising. Die Stimmung der Helfer ist trotz der kalten Temperaturen durchweg hervorragend
12.02.2006; 21:00 Uhr
Die erste eingesetzte Mannschaft ist zwischenzeitlich nach Freising zurückgekehrt. Der Autokran und der Radlader des Ortsverbandes verbleiben in Regen, damit die neue Gruppe Morgen Früh die Arbeit wieder aufnehmen kann.
13.02.2006; 05:00 Uhr
Eine weitere Einsatzgruppe des THW Freising unter der Leitung des Zugtruppführers Stefan Knoll ist nach Regen aufgebrochen. Dort wurden sie von der ÖEL nach Beyerisch Eisenstein abkommandiert um dort der örtlichen Feuerwehr zur Hilfe zu kommen.
13.02.2006;18:00 Uhr
Die Freisinger THW Kräfte waren Heute in Bayerisch Eisenstein und in Regenhütte im Einsatz. Neben der Beräumung von Dächern wurden Straßen durch den Radlader passierbar gemacht. Ein Teil der Mannschaft, darunter auch der Leiter der THW Kräfte wurde durch nachrückendes Personal aus Freising ersetzt.
14.02.2006; 10:00 Uhr
Der Zugführer Marco Eisenmann übernimmt die Leitung der Freisinger THW Kräfte. Die Abschnittsleitung des Einsatzabschnittes Bayerisch Eisenstein wird an Kräfte der Berufsfeuerwehr München übergeben. Das THW Freising ist verstärkt in der Ortschaft Regenhütte im Einsatz, in der ein bereits evakuiertes Haus von den Schneemassen befreit werden muss, damit die Hausbewohner wieder in ihre Wohnungen zurückkehren können.
Des Weiteren wird die Feuerwehr Regenhütte durch Räum- und Transportleistungen unterstützt.
Über die ÖEL Regen wird eine weitere Räumgruppe angefordert, da umfangreiche Räummaßnahmen im Bereich Bayerisch Eisenstein notwendig sind.
15.02.2006; 08:00 Uhr
Der Zugführer des THW Freising bekommt von der Abschnittsleitung der BF München die Leitung des Unterabschnittes Regenhütte übertragen. Die Freisinger THWler sind weiterhin in Regenhütte und in Bayerisch Eisenstein im Einsatz.
15.02.2006; 16:00 Uhr
Um die Schneemassen von einem weiteren Gebäude zu entfernen, wird das THW Freising durch eine Drehleiter der BF München und einer Bergungsgruppe des THW Regen unterstützt.
16.02.2006; 15:00 Uhr
Gerald Musch vom THW Freising übernimmt die Einsatzleitung von Marco Eisenmann. Da erneut kritische Hausdächer zu räumen sind ist das THW Freising weiterhin in Regenhütte im Einsatz. Der Radlader des Ortsverbandes ist auf Anforederung der Abschnittsleitung Bayerisch Eisenstein zur weiteren Räumung von Zufahrten im Einsatz.
Am Abend muß noch das Zollgebäude direkt an der Tschechischen Grenze vom Schnee befreit werden. Da die Temperaturen während der letzten Stunden gestiegen sind und weiterhin Schneeregen herrscht wird der Schnee auf den noch nicht geräumten Dächern immer schwerer. Damit erhärtet sich auch die Arbeit der Helfer, die den Schnee mittels Aluschaufeln per Hand von den Dächern räumen.
Vielen Dank an die Fotografen (Anzenberger M., Binner P., Binner A., Wüst M., Eisenmann M., Clement M., Erler F.) unseres OV's, es sind sehr gute Aufnahmen dabei! Sollte hier einer vergessen worden sein, einfach E-Mail an BÖH