THW Freising
Technisches Hilfswerk, OV Freising

22.12.2005 - Jahresabschlußfeier und Bilanz

Das Technische Hilfswerk, Ortsverband Freising, beendete am vergangenen Samstag das Jahr 2005 mit der traditionellen Jahresabschlussfeier. Der Ortsbeauftragte für den Ortsverband Freising, Michael Wüst, konnte eine erfreuliche Bilanz des abgelaufenen Jahres ziehen.

2005 war für den Ortsverband ein äußerst einsatz- und arbeitsreiches Jahr. Die 69 aktiven Helferinnen und Helfer leisteten dabei insgesamt 35.518 Stunden ehrenamtlicher Arbeit (514 Std./Helfer). Davon entfielen 14.985 Stunden auf einsatzbedingte Leistungen (217 Std./Helfer), 7.654 Stunden wurden für die Aus- und Fortbildung der Helferinnen und Helfer aufgewendet (110 Std./Helfer), 4.312 Stunden flossen in Pflege und Instandsetzung der vorhanden Ausstattung, Unterkunft und Übungsgelände (62 Std./Helfer), die restlichen rd. 8.567 Stunden wurden in der Öffentlichkeits- und Jugendarbeit sowie in Eigenleistung OV erbracht.

"Diese freiwillige, Leistung von Bürgerinnen und Bürgern aus Stadt und Landkreis Freising liegt weit über dem was üblicherweise von ehrenamtlichen Bürgern erwartet werden kann" so Michael Wüst.

Der Ortsverband leistete bei 10 Einsätzen nach Verkehrsunfällen mit LKW´s Hilfe mit seinem technischen Equipment, im Rahmen des Autobahnbereitschaftsdienstes wurden in 2005 weit mehr als 170 Einsätze auf der BAB A9, BAB A92 und BAB A99 gefahren. "Durch die dem Ortsverband vom Helferverein zur Verfügung gestellte Sonderausstattung sowie die neue Absicherungseinrichtung auf dem THV-Bereitschaftskombi haben einen wichtigen Beitrag konnte der Ortsverband alle Einsatzanforderungen schnell und effektiv abarbeiten" so Wüst.

Daneben wurde u. a. ein Wohnwagen von der Bahnlinie Freising-München im Bereich Hollern geborgen, der von einem Transportwaggon gestürzt, drei Jungrinder aus einer Güllegrube gerettet und ein Güllefass in Achering wieder aufgestellt. Herausragende Einsatzgeschehnisse waren jedoch im Februar der Abstützeinsatz in München und das August-Hochwasser in Freising.

Am 14. Februar wurde der Ortsverband mit seiner Abstützkomponente FraBlo/ASH nach München alarmiert um nach einem Haus-Teileinsturz in der Nähe der Donnersberger Brücke das Gebäude abzustützen. Mit Unterstützung der Münchner Ortsverbände sowie eines weiteren FraBlo-Ortsverbandes konnte das Gebäude in einem fast 16 Stunden dauernden Einsatz an zwei Seiten abgestützt werden. Durch den Einsatz des Abstützsystems konnte ein Kompletteinsturz verhindert werden.

 

"Der jedoch größten Bewährungsprobe musste sich der Ortsverband dann im August 2005 stellen: Dem Isarhochwasser" führte Wüst weiter aus. Begann diese Woche mit einem Unterstützungseinsatz mit dem Transport von über 100.000 Sandsäcke in das zu diesem Zeitpunkt bereits schwer betroffene Eschenlohe verschärfte sich die Hochwassersituation an der Isar binnen Stunden auch in Freising. Dank der hervorragenden Zusammenarbeit mit der örtlichen Einsatzleitung und dem Landratsamt sowie den Feuerwehren konnte das THW Freising binnen kürzester Zeit Vorbereitungsmaßnahmen treffen. Mit der sich verschärfenden Lage wurden zusätzlich zu den eigenen Kräften nach und nach bis zu 420 ehrenamtliche Kräfte des THW aus 31 Ortsverbänden in ganz Bayern, primär mit großen Pumpen, in Freising zusammen gezogen.

Durch diesen massiven Pumpeneinsatz, verbunden mit dem Know-how des THW in den Bereichen Wasserschaden/Pumpen und Bekämpfung von Hochwasser hat das THW im Verbund mit den beteiligten Organisationen und Behörden maßgeblich dazu beigetragen, das die Hochwasserschäden in Stadt und Landkreis Freising vergleichsweise gering gehalten und insbesondere Überflutungen durch Druck- und Sickerwasser in den Deichbereichen verhindert werden konnten. "Das modulare Hilfeleistungssystem des THW, das die Anforderung benötigter THW-Einheiten im Notfall auch aus ganz Deutschland vorsieht, hat sich bewährt, alle angeforderten Kräfte waren zeitgerecht und mit der benötigten Ausstattung vor Ort" resümierte Michael Wüst. Die Helfer des Ortsverbandes leisteten dabei etwa 4.800 Stunden, die herangezogenen THW-Kräfte erbrachten weitere 20.000 Stunden im Hochwassereinsatz.

Auch über die Erweiterung der Ausstattung des Ortsverbandes konnte Wüst in seiner Rede berichten. Durch den THW-Helferverein wurden neben einem neuen Mehrzweckboot auf Trailer im Wert von über €20.000,00 der teilweise von der Firma Zeppelin gespendete Tieflader als Ergänzung für den Schwenklader offiziell in Dienst gestellt werden. Daneben wurde die Sicherheit der Helfer im Autobahnbereitschaftsdienst durch die Beschaffung einer Absicherungseinrichtung ebenso verbessert wie durch die Beschaffung von Nackenledern und Schutzbrillen für die Einsatzhelme. Die Leistungsfähigkeit des Mobilkrans wurde zusätzlich durch den Kauf einer Traverse verbessert. "Ohne diese zusätzliche Ausstattung, die dem Ortsverband mit Hilfe des THW-Helfervereins und von Sponsoren in Ergänzung zur Bundesausstattung zur Verfügung gestellt wird wäre der hohe Leistungsstand des Ortsverbandes ganz sicher nicht zu halten" so Wüst. Namentlich bedankte sich der Ortsbeauftragte beim 1. Vorstand des THW-Helfervereins, Manfred Kürzinger, für dieses Engagement.

Aber das THW war neben dem Einsatz- und Ausbildungsdienst auch anderweitig im aktiv: Im April errichtete der Ortsverband unter Federführung der Fachgruppe Brückenbau im Rahmen der Sanierung der Korbiniansbrücke eine Behelfsbrücke vom Typ Bailey. Mit dieser Brücke konnten die Bürger während der Sanierungsarbeiten trotzdem den gewohnten Übergang über die Isar nutzen, während des für die Helfer der Fachgruppe eine willkommene Übungsmöglichkeit war. Zusätzlich unterstützte der Ortsverband mit seiner Beleuchtungs- und Notstromaggregate die "Magdalena"-Aufführungen der Laienbühne Freising e. V. in Oberberghausen.

THW-Geschäftsführer Siegfried Schymala lobte in seiner kurzen Rede die führende Rolle des Ortsverbandes im Geschäftsführerbereich München und in Bayern sowie dessen hohen Ausbildungsstand und: "Der Ortsverband Freising ist jederzeit ein Garant für professionelle Hilfe in allen Schadenslagen den keine noch so verzwickte Lage schreckt." so Schymala. "Ihr seid in jeder Lage ein mehr als verlässlicher Partner, der auch sehr kurzfristig unterstützend tätig wird wenn dies im GFB nötig ist."

Sichtbares Zeichen einer intakten THW-Familie waren zum Abschluss des offiziellen Teils der Veranstaltung Ehrungen für langjährige aktive Mitwirkung im Ortsverband. Für seine 10-jährige Mitwirkung im Ortsverband wurde Michael Wolffegger ausgezeichnet. Für die 25-jährige aktive Mitarbeit im Ortsverband überreichte THW-Geschäftsführer Siegfried Schymala eine Urkunde an den stv. Vorstand des THW-Helfervereins, Norbert Gärtner. Manfred Kürzinger konnte die vom Präsidenten THW, Dr. Georg Thiel, unterzeichnete Ehrenurkunde für seine 30-jährige aktive Mitarbeit im Ortsverband aus der Hand von Siegfried Schymala entgegen nehmen (siehe Foto).

 

Der Ortsbeauftragte bedankte sich zum Abschluss seiner Ausführungen nicht nur bei den aktiven Helferinnen und Helfern, den Alt- und Reservehelfern sonder auch bei den Familien der Helfer und den ungezählten Angehörigen die die Aktivitäten im Ortsverband jederzeit unterstützen. "Ohne diesen Rückhalt wäre das Engagement der Helferinnen und Helfer nur schwer denkbar" bedankte sich Wüst.

 

Unser Foto zeigt von links nach rechts:

 

THW-Geschäftsführer GSt. München, Siegfried Schymala

1. Vorstand THW-Helferverein Freising, Manfred Kürzinger (30 Jahre aktive Mitwirkung im THW)

2. Vorstand THW-Helferverein Freising, Norbert Gärtner (25 Jahre aktive Mitwirkung im THW)

Michael Wolffegger (10 Jahre aktive Mitwirkung im THW)

THW-Ortsbeauftragter für Freising, Michael Wüst

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