THW Freising
Technisches Hilfswerk, OV Freising

23.08.2005 - Hochwasser im Landkreis Freising

Einsatzbeginn THW Freising:
Die., 23.08.05   07:00 Uhr

Transport von 100.000 Sandsäcken von Freising nach Eschenlohe


Einsatzende THW Freising:

 

So., 28.08.05    23:00 Uhr

 


Eingesetzte Helfer THW Freising:

täglich ca. 50 Helferinnen und Helfer

 

Geleistete Gesamtstunden Ortsverband:

 

über 4.800 Std.

 


Anzahl der während des Einsatzes eingebundener Unterstützungs-Ortsverbände:

 

31 Ortsverbände aus: Augsburg, Bad Kissingen, Bamberg, Coburg, Dachau, Erlangen, Forchheim, Fürth, Gerolzhofen, Gütersloh, Hassfurt, Markt Redwitz, Markt Schwaben, Mellrichstadt, München-Mitte, München-Ost, München-West, München-Land, Nabburg, Naila, Obernburg, Pfaffenhofen, Rosenheim, Schongau, Schwabmünchen, Schweinfurt, Kirchehrenbach, Friedberg, Fürstenfeldbruck und Landshut.

Die dabei wahrscheinlich längste Anreise dürfte der Ortsverband Obernburg mit über 350 km gehabt haben.

 

Eingesetzte Helfer Unterstützungs-Ortsverbände THW:

 

im Schnitt ca. 340 permanent; In der Spitze bis zu 420;
Einsatzabwicklung im 2-Schicht-Betrieb

 

Geleistete Gesamtstunden Unterstützungs-Ortsverbände:

 

deutlich über 20.000 Std.

Gesamteinsatzstunden THW während der Katastrophe:

ca. 24.800

Geleistete Arbeiten THW im Überblick:

Sandsackfüllen, Einsatzabschnittsleitung Sandsackfüll-Stelle Freising, Transport von Sandsäcken (leer u. gefüllt) mit THW-Kippern und Transportfahrzeugen, Pumparbeiten mit Großpumpen, Ausleuchten von Einsatzstellen, Sprengarbeiten in Moosburg am Wehr, Verpflegung der eingesetzten THW-Kräfte, Lotsendienste, Beseitigen von Treibgut an Brücken, Sicherung der Behelfsbrücke in Freising, Einrichtung und Betrieb des Bereitstellungsraums "Schlütergelände" sowie die permanente Abstellung eines THW-Fachberaters in den Stab der Örtlichen Einsatzleitung (ÖEL).

Dazu kamen viele kleinere und   größere Hilfeleistungen wie z. B. Hilfe beim Errichten von Sandsack-Verbau am Haus einer älteren     Dame und vieles mehr was nie verzeichnet wurde.

Geräteausstattung THW während des Einsatzes:

4 Havariepumpen "Dia" mit einer Pumpleistung á 15.000 Litern/Minute

 

7 Großpumpen "Hanibal" mit einer Pumpleistung á 5.000 Litern/Minute

 

Tauchpumpen unterschiedlichster Art mit in Summe ca. 170.000 Liter/Minute

 

div. Aggregate von 5 - 175kVA Leistung mit in Summe ca. 480kVA Leistung zum Betrieb der Pumpen bzw. der Infrastruktur und als Reserve für mögliche Notstrom-Versorgungen

 

8 Kipper versch. Größe

 

2 Abrollkipper

 

2 hochgeländegängige MAN 6x6 / Pritsche mit Ladekran

 

1 Mobilkran 25 to.

 

1 MAN mit Ladekran

 

1 ELW 2 / THW

 

8 Gerätekraftwagen I und II

 

4 Radlader untersch. Größe

 

1 Beleuchtungsfahrzeug mit 6.000 Watt Lichtleistung

 

5 Beleuchtungsanhänger mit je zw. 6.000 u. 12.000 Watt Lichtleistung

 

1 Feldküche mit zwei Zelten, Kipppfanne u. 4 Gaskocher

 


Führungsstruktur:

 

Das THW Freising entsandte mit der Konstituierung des Krisenstabes in der Feuerwache 1 einen Fachberater THW in den Stab des örtlichen Einsatzleiters (ÖEL). Der Fachberater agierte auf Weisung der ÖEL dieser gegenüber als Leiter THW und war damit als im Stab ranghöchste THW-Führungskraft verantwortlich für den gesamten THW-Einsatz! Die Zusammenarbeit zwischen der Bundesorganisation THW und der Landkreisfeuerwehr war bei dieser Schadenslage so eng und so gut wie nie zuvor. Dies ist ganz sicher das Verdienst der in der Vergangenheit turnusgemäß durchgeführten Stabsübungen mit ÖEL, FüGK, Rettungsdienst, Bundeswehr und THW!

 

Das THW unterstellte sich gem. Vorgaben mit Einsatzbeginn der Örtlichen Einsatzleitung und wurde durch die ÖEL und die Einsatzzentrale THW koordiniert und eingesetzt. Zusätzlich unterstützten die IuK-Stäbe (Information und Koordination) in der THW-Geschäftsstelle München und im THW-Landesverband Bayern den Einsatzverlauf auf der Behördenseite.

 

Dank und Anerkennung:

 

Einen ganz besonderen Dank - aber auf diesem Wege sicher nur vorab - gilt es dem Management des Freisinger Dorint-Hotels sowie den Mitarbeitern auszusprechen. Das Dorint-Hotel hatte bei der ÖEL selbstständig seine Unterstützung angeboten. Diese wurde dergestalt genutzt, dass die in Ruhephase befindlichen THW-Kräfte kostenlos (!!) im Dorint-Hotel übernachten konnten! Diese Hilfe durch das Dorint erleichterte dem Ortsverband die Unterbringungslogistik ganz erheblich. Ein herzliches Danke schön für diese Unterstützung.

 

Aber ebenfalls Dank und Anerkennung gehört diesen Bürgerinnen und Bürgern - insbesondere im Bereich des Seilerbrückls aber auch an allen anderen Einsatzstellen - ausgesprochen, die sich während des Einsatzes in vorbildlicher Weise um die eingesetzten Helfer kümmerten. Neben der Möglichkeit der Toilettenbenutzung und der Bereitstellung von trockenen und warmen Schlafräumen waren die einfachen "Danke schön für Euren Einsatz" für die  eingesetzten THW-Kräfte aus ganz Bayern höchste Motiviation.

 

Fazit für das THW:

 

Durch den massiven Material- aber auch Personaleinsatz des THW konnte in den Bereichen Lerchenfeld und Seilerbrückl eine Überflutung mit Stau- und Druckwasser verhindert werden! Der große Kräfteansatz - der bereits in einer relativ frühen Phase durch den Fachberater THW über die ÖEL eingeleitet wurde - hat sich sowohl quantitativ wie auch vom Zeitfenster her - als exakt passend erwiesen.

 

Die Struktur der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk mit Ihren Technischen Zügen als Rumpfeinheiten und den angegliederten unterschiedlichsten Fachgruppen hat sich wieder einmal bewährt Die bundesweit einheitliche Organisations- und Führungsstruktur, kompatible Ausstattung und die für das THW völlig normale Anforderung zu mehrtägigen und überörtlichen Einsätzen haben zum Einsatzerfolg beigetragen.

 

Die im THW überregional vorgehaltenen Kapazitäten ans Sonderausstattung wie Großpumpen, Sprenggruppen, Notstromaggregaten, Beleuchtungseinrichtungen, Kippern und geländegängigen Fahrzeugen und vieles mehr zeigt, das eine Bundesergänzung des an sich in der Regie der Länder befindlichen Katastrophenschutzes sinnvoll und notwendig ist.

Eine Einsatznachbesprechung fand am Dienstag, 04.10.2005 in der Unterkunft des THW Freising statt. Infos hierzu finden Sie hier.

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