11.09.2004 - Einsatz bei schwerem Verkehrsunfall
Am 11.09.2004, gegen 18:00 Uhr, wurden nahezu zeitgleich die Feuerwehren Erding, Altenerding und Eitting, sowie das Technische Hilfswerk Freising alarmiert. Einsatzgrund war ein schwerer Lkw-Unfall auf der A92, bei dem der Fahrer schwerverletzt unter der Zugmaschine eingeklemmt war. Aufgrund noch nicht geklärter Ursache war der holländische Sattelzug (40t) nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und hatte sich in der angrenzenden Böschung überschlagen. Dabei kam das Gespann auf dem Dach zum liegen. Die Fahrerkabine wurde so sehr zusammengedrückt, daß die eintreffenden Rettungskräfte lediglich den Arm des Fahrers sehen konnten.
10 Minuten nach Alarmeingang rückte der Ortsverband Freising mit ELW, GKW1, GKW2, MAN mit Ladekran, Schnellbergefahrzeug und Unimog zur Einsatzstelle aus. Zunächst wurde die eingeklemmte Person vom Rettungsdienst und einem Notarzt stabilisiert. Trotz der Verletzungen war der Fahrer ansprechbar. Mittels Abrollkipper der FW Erding wurde das Fahrzeug gegen abrutschen gesichert. Ein Anheben war nicht möglich, daher wurde mittels hydraulischem Rettungsgerät die Seitenverkleidung der Fahrerkabine entfernt. Rettungsspreizer, Hubzylinder und Hebekissen waren von THW und Feuerwehr bereitgestelllt, um den Verletzten zu befreien. Mittels Rettungsspreizer konnte eine ausreichend große Öffnung geschaffen werden, um den Patienten aus seiner misslichen Lage zu befreien.
Da anfangs nicht sicher war, ob die Rettung auch ohne Kran erfolgen konnte und der in Freising stationierte Mobilkran des THW derzeit zur turnusgmäßen Überprüfung in einer Fachwerkstatt ist, wurde die Berufsfeuerwehr München ebenfalls mit einer Besatzung sowie dem FW-Kran 50 an die Einsatzstelle beordert. Allerdings kam der Kran der BF München nach erfolgter Rettung des Fahrers durch die Feuerwehr und das THW mit den vor Ort verfügbaren Mitteln nicht mehr zum Einsatz.
Für die folgenden Bergungsmaßnahmen wurde ein Bergeunternehmen aus Landshut mit einem Kran angefordert. Um die Arbeiten bei der einbrechenden Dunkelheit fortsetzen zu können, rückten der Unimog mit 24kVA Lichtmast und der Lkw mit Ladebordwand und angehängtem 20 kVA Lichtmast zur Einsatzstelle aus. Zunächst wurde die Zugmaschine vom Auflieger getrennt und auf die Straße gehoben. Dort wurde die auf 80 cm zusammengedrückte Fahrerkabine mittels Rettungsspreizer zugängig gemacht, um diverse Dokumente (Fahrzeugschein, Tachoscheibe etc.) für die Polizei zu bergen.
Zeitgleich begann die Bergung des Sattelaufliegers mittels Kran. Für die Arbeiten wurde der angrenzende Wildschutzzaun demontiert und der Planenaufbau des Lkw teilweise mittels Trennschleifer zerlegt. Die Ladung des Lkw, bestehend aus Kabeltrommeln (ca. 800 kg pro Stück) wurde zunächst neben der Einsatzstelle belassen und danach von einem Verantwortlichen abtransportiert.
Auf der Heimfahrt in die Unterkunft unterstütze die Besatzung des GKW 2 zusammen mit dem Schnellbergefahrzeug noch die Autobahnpolizei bei einem Verkehrsunfall am Autobahnkreuz Neufahrn. Dort war ein Fahrzeug in die mobile Leitplanke im Baustellenbereich gefahren und hatte diese auf die Nebenfahrbahn geschoben. Gegen 01:30 Uhr waren alle Kräfte wieder in der Unterkunft und konnten die Einsatzbereitschaft wieder herstellen.
Eingesetzte Kräfte:
THW Freising
FFW Erding
FFW Eitting
FFW Altenerding
Rettungsdienst (BRK,Malterser,DRF)
VPI Erding
BF München