23.10.2003 - Übung von Personenrettung aus Futtersilo
Am 23.10.2003, wurde vom THW Freising, Fachgruppe Brückenbau, eine Übung in einer Siloanlage durchgeführt. Ausgangslage war eine verletzte Person, die sich in einem Getreideschacht in 13 Metern Tiefe befand. Die Personenrettung stand im Vordergrund des anspruchsvollen Szenarios. Der einzige mögliche Zugang zu dem „Verletzen“ bestand aus einer 60 cm x 60 cm großen Öffnung auf dem Dachboden des Futterlagers.
Die eingesetzten Helfer trafen gegen 20:00 Uhr am Einsatzort ein. Zunächst wurde die Lage erkundet und der anwesende „Zeuge“ des Unfalls zum Hergang befragt. Dabei brachten die Helfer in Erfahrung, dass ein Arbeiter bei Reinigungsarbeiten in den 13 Meter tiefen Schacht des Silos gestürzt war. Der Arbeiter lag schwer verletzt, aber ansprechbar in dem glücklicherweise belüfteten Futtersammler. Die eingesetzten Kräfte wurden aufgeteilt um die Rettung schnellstmöglich durchführen zu können. Zwei Sanitätshelfer hielten ständig Kontakt zum „Verletzten“, um die Art und Schwere der Verletzungen, sowie den Zustand beurteilen zu können.
Ein weiterer Trupp verbrachte das Rollgliss-Gerät (Spezialgerät zum Abseilen bei der Höhen- und Tiefenrettung) auf den Speicher des Gebäudes. Gleichzeitig wurde ein spezieller, aus Gerüstteilen bestehendes Dreibein über der einzigen Öffnung in Stellung gebracht. Das Abseilgerät wurde dann an dem Dreibein fixiert und ein Sanitäter zu dem „Verunglückten“ abgeseilt. Nachdem die Erstversorgung sichergestellt war, wurde die technische Rettung vorbereitet. Zunächst wurden weitere zwei Helfer abgeseilt um den Patienten transportfertig zu machen. Unter Zuhilfenahme eines Sitzgurtes wurde der Verletztendarsteller Alexander Lahr nach oben gezogen. Um den Abtransport über das steile Treppenhaus zu ermöglichen kam ein ständig im Fahrzeug mitgeführter Bergekorb zum Einsatz.
Gegen 22:00 Uhr war die Übung beendet und die Person gerettet. Die Helfer konnten zufrieden in die Unterkunft nach Freising einrücken. Der Gruppenführer der Brückenbaugruppe, Jürgen Fischer, war mit der Durchführung der Übung äußerst zufrieden. Der Umgang mit dem im Ortsverband vorhandenen und auf den Einsatzfahrzeugen verlastete Spezialgerät, wie bei dieser Übung die Ausrüstung für Höhen- und Tiefenrettung, muss ständig geübt und in der Praxis erprobt werden. „Jeder Helfer muss in der Lage sein, alle Geräte gefahrlos und effektiv am Einsatzort einzusetzen!“, so Jürgen Fischer. Die zahlreichen Ausbildungsveranstaltungen (ca. 11600 Stunden pro Jahr) im Ortsverband verdeutlichen den hohen Ausbildungs- und Schulungsstandard der Helfer.